Rundmail vom 25. Februar 2021

Erstellt am 3. März 2021

Rundmail vom 4. März 2021
zu den Vorhaben 2021

Liebe Freund*innen und Mitglieder der ErinnerungsWerkstatt Augsburg,

wir hoffen, Sie konnten alle das neue Jahr gesund beginnen. Ebenso hoffen wir, dass Sie sich weiterhin so ideenreich und tatkräftig wie bisher für die Erinnerungsarbeit in Augsburg engagieren.

Auch wenn Planungen unter den noch immer erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen unsicher sind, haben wir uns im Sprecherkreis für die nächsten Monate einige Aktivitäten vorgenommen. Das meiste wird wohl online stattfinden müssen. Aber die guten Erfahrungen mit dem virtuellen Gedenken am 27. Januar – ganz herzlichen Dank allen Akteur*innen ! – machen uns zuversichtlich, dass die digitale Form kein Hindernis sein wird. Wie immer gibt es zwei Seiten der Medaille: Das zeigt die Beteiligung der Nachfahren von Augsburger Jüdinnen und Juden („Descendents“) am 27. Januar. Sie waren das erste Mal bei der Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft „dabei“ und haben ihre Botschaft in anrührenden Miniclips mitgeteilt. Was die Teilnahme für die Nachfahren derer, um die es an dem Tag geht, bedeutet, zeigen ihre Emails. Beispielhaft zitiere ich aus der E-Mail von Bettina Kaplan aus der Arnold- und Landauer-Familie:

„I hope that you and the greater Augsburg community know the genuine gratitude a descendent from Augsburg's former Jewish community, like myself, feels when non-Jewish Germans take time to personally remember, learn from and connect with this regrettable history.“

Stellvertretend für alle Akteure, die dieses eindrucksvolle Gedenken ermöglichten, danke wir Inge Kroll und Michael Bernheim.

Und nun zu unseren Plänen:

Für April (29.4.) haben wir Dr. Christina Brüning, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für politische Bildung der Universität Potsdam, zu einem online-Vortrag über neue Formen der Holocaust Education, insbesondere zum Umgang mit Zeitzeugeninterviews eingeladen.

Im Mai (31.5.) wird Maria Kastner über die Familie Henry Landman/ Heinz Landmann und Marie Wolf berichten, über die sie ihre Masterarbeit verfasst hat.

Und im Juni/Juli wird Alfred Hausmann über seine aktuellen Forschungen berichten. Er hat neue Erkenntnisse zu den Ghettohäusern, den sog. „Judenhäusern“ zusammengetragen, sowie Erstaunliches zu dem Transport 500 ungarischer Jüdinnen aus dem KZ Ravensbrück im März 1945 herausgefunden, bei dem fünf Frauen in Augsburg tot ausgeladen wurden. Zu den Veranstaltungen verschicken wir noch Einladungen mit dem konkreten Termin und ggf. dem Zoom-Zugang.

Drei fertige Erinnerungsbänder warten auf ihre Enthüllung, und zwar für Marie Wolf (Maria Kastner), Fanny Mändle (Zoroptimist/Brigitte Heinze ) und Emanuel Herz (Junges Theater/Susanne Reng). Das Band für Emanuel Herz ist bereits installiert, wartet aber auch noch auf die offizielle Enthüllung, zu der wir Sie/Euch sobald es wieder möglich ist, einladen werden.

Die notwendigen Förderanträge für die Fortsetzung der Arbeit mit Schulklassen und am Gedenkbuch sind gestellt. Dabei hat diesmal Fritz Schwarzbäcker intensiv geholfen, wofür wir ihm herzlich danken.

Zu danken haben wir auch Michael Bernheim, Cynthia Byrnes sowie Wolfgang Pöppel. Sie haben sich an die englischen Übersetzungen der Biografien gemacht. Mittlerweile sind schon zehn im Gedenkbuch eingestellt. Für die vielen Nachfahren der in der NS-Zeit zerstörten jüdischen Gemeinde bilden diese Übersetzungen eine wichtige Brücke nach Augsburg und oft eine Möglichkeit, mehr zur Geschichte ihrer Vorfahren zu erfahren. Sollte der eine oder die andere von Ihnen sich an der Übersetzungsarbeit beteiligen wollen, melden Sie sich beim Sprecherkreis. Auch sonst freuen wir uns über Ihre Ideen, Anregungen und Unterstützung bei der Erinnerungsarbeit.